Afrikanische Engel kommen, um westliche Engel vor dem Sturm des Fortschrittes zu beschützen.

Abb. Zusammengefasste Serie mit 15 Exemplaren.
Format: 1710 x 1200 mm x 19 mm

Die komplette Serie besteht aus 42 Einzelanfertigungen.
Einzelnes Format: 570 x 243 x 19 mm
Siebdruck auf Buchenholz
Farbe: Ultramarinblau (KT 11.020 Blue velvet)
Dezember 2016

Fotoreportage

Paris 2018

Athen 2017

«Es gibt ein Bild von Klee, das Angelus Novus heisst. Ein Engel ist darauf dargestellt, der aussieht, als wäre er im Begriff, sich von etwas zu entfernen, worauf er starrt.»

Benjamin, Walter: Sprache und Geschichte. Philosophische Essays. Stuttgart 1992. S.146

Angelus Novus, Paul Klee, Walter Benjamin, Bildende Kunst, Afrikanische Engel

Zusammenfassung

Abb. Zusammengefasste Serie mit 15 Exemplaren.
Format: 1710 x 1200 mm x 19 mm

Die komplette Serie besteht aus 42 Einzelanfertigungen.
Einzelnes Format: 570 x 243 x 19 mm
Siebdruck auf Buchenholz
Farbe: Ultramarinblau (KT 11.020 Blue velvet)
Dezember 2016

Die im Siebdruckverfahren hergestellten Bilder sind aus der Farbe «Ultramarinblau» und dem Träger «Europäisches Buchenholz» zusammengesetzt. Ultramarin bedeutet «über das Meer», der Ausdruck rührt daher, dass die zur Pigmentherstellung verwendeten Mineralien früher aus Afghanistan über Venedig nach Europa importiert wurden. Die Buche gehört auch heute noch zu den häufigsten Baumsorten in Deutschland und der Schweiz. Sie wächst natürlich und konkurrenzstark in den Wäldern und musste im Verlauf der letzten Jahrhunderte nur der Fichte etwas weichen – vor allem aus wirtschaftlichen Gründen.

Auf den Bildern ist ein Heer von afrikanischen Engeln dargestellt. Die Engel halten Bilder von «westlichen Engeln». Als Vorlage für die westlichen Engel diente ein Bild eines Engels von Paul Klee, über den Walter Benjamin schrieb: «Der Engel der Geschichte muss so aussehen.» Er nannte das Bild «Angelus Novus».* Das Motiv der afrikanischen Engel ist eine freie Interpretation von Engeldarstellungen aus Äthiopien. Es sind Engeldarstellung, die entfernt an Bienen erinnern: Grosse Augen, gestreift und behaart. Nach den Erzählungen aus der Heiligen Stadt Lalibela kamen bei der Geburt des Thronfolgers im 12. Jahrhundert Engel in Gestalt von Bienen und erzählten von den Tempeln Salomons. Die Eltern nannten das Kind Lalibela, «der von den Bienen Erkorene.» Als er erwachsen und Kaiser wurde, initiierte er den Bau der legendären, aus rotem Basaltlava gemeisselten, elf Monolithischen Felsenkirchen (seit 1978 UNESCO Weltkulturerbe).

Die Bilder zeigen die Begegnungen von westlichen und afrikanischen Elementen und Stoffen. Deren Träger sind die Menschen. Zur Zeit findet in Folge von Globalisierung, von Krieg und Revolutionen ein erhöhter Austausch zwischen den Kontinenten statt. Dabei stellt sich mit dem Bildleitsatz «Afrikanische Engel kommen, um westliche Engel vor dem Sturm des Fortschrittes zu beschützen» die Frage, wer wen beschützte, beschützt und beschützen wird. Und die Frage, was Fortschritt war, ist und sein wird und warum Fortschrittsstürme Ängste und zugleich auch Hoffnungen wecken.

Die Siebdrucke auf Holz existieren in einer Auflage von 42 Exemplaren. Wobei zwei Serien à 15 Exemplare zusammengefasst wurden. Die Drucke stellen einen Ausschnitt aus einem grösseren, imaginären geometrischen Raster mit unzähligen weiteren Exemplaren dar. Die einzige Differenz ist die Positionierung des Bildes im Bild – das alternierend entweder nach rechts oder nach links gedreht ist – das Hin und Her der Zeit.

*Benjamin, Walter: Sprache und Geschichte. Philosophische Essays. Stuttgart 1992. S.146

Wie viele Engel gibt es?

Wie viele Engel gibt es?

Die Anzahl der Engel übersteigt jede zählbare Menge. «Diese Bürger der Himmelstadt bilden freilich mitnichten eine gestaltlose Menge, sondern eine durch und durch hierarchisch geordnete Vielheit.

Agamben, Giorgio: Die Beamten des Himmels. Über Engel. Frankfurt a. M. 2007. S.43
Besichtigung Engelserie

Kontakt

Besichtigung auf Anfrage.
Kontakt: ausstellung(at)angelusnovus.ch